Der elektrische „City-SUV“ PEUGEOT e-2008 startet noch dieses Jahr

Im Juni 2019 hat PEUGEOT neben dem SUV 2008 auch die rein-elektrische Variante mit dem Präfix „e-“ vorgestellt. Der aufgebockte Bruder des e-208 wildert damit im Revier der City-SUVs.  Natürlich steht wieder die Frage im Raum, warum es ein SUV sein muss, aber der Markt will es nun mal so. Damit treibt PEUGEOT die Elektrifizierung seiner Modellpalette weiter voran. Auf in die Details. 


Länger, für einen größeren Innenraum

PEUGEOT preist den e-2008 mit hohem Komfort und modernsten Fahrerassistenzsysteme an. Er ist zudem mit 4,30 Meter satte 14 Zentimeter länger, als noch sein Vorgänger. Der Gedanke hinter dem Vergrößern des Wagens soll gewesen sein, den Innenraum besser nutzen zu können. Der sinnvolle Weg wäre wahrscheinlich jedoch gewesen den e-2008 auch als Elektroauto zu konzipieren. PEUGEOT hat jedoch den Verbrenner (2008) entwickelt und „einfach nur“ (bis auf ein paar Besonderheiten, zu denen wir später kommen) einen Elektromotor und Akku eingebaut – ähnlich dem Volkswagen e-Golf bzw. Volkswagen e-up!.

Neues Exterieur

© Peugeot Kommunikation, 2019

Kommen wir von der Größe des Wagens gleich zu den Neuheiten an der Karosserie. Die Stichwörter sind hier: Ein glatter Unterboden, elektronisch gesteuerte Lufteinlässe und ein reduzierter Rollwiderstand. Laut PEUGEOT führen diese Veränderungen zu einer verbesserten Luftführung und Aerodynamik, die der Effizienz zugutekommen sollen.

Auffällig ist jedoch vor allem, dass mit dem PEUGEOT e-2008 die Designsprache, welche auch beim e-208 gewählt wurde, nun im SUV-Bereich des französischen Herstellers ankommt. Das führt dazu, dass der e-2008 wirklich wie der größere Bruder des e-208 aussieht. Die Motorhaube wirkt nun durch die nach hinten versetzte Windschutzscheibe flacher als zuvor und erinnert stark an den e-208. Ähnlich wie ihm liegt auch hier die Gürtellinie recht hoch. Mit an Bord sind beim e-2008 ebenfalls LED-Tagfahrlichter. Die Übersicht des Fahrers nach schräg hinten wird vermutlich ein wenig leiden.

© Peugeot Kommunikation, 2019

Die Rückseite des Modells sieht etwas sportlicher aus als beim e-208. So führt eine horizontale, schwarz glänzende Blende, in der sich die bekannten Rückleuchten in Form der drei Krallen integrieren, über die ganze Rückseite und sieht dabei etwas kantiger aus.

Bei Bedarf lässt sich bzgl. des Exterieurs des Dachs im Übrigen ein Glasschiebedach dazukaufen. Im Vergleich zum Verbrenner gibt es beim e-2008 ein besonderes Designelement. Je nach Blickwinkel ändert sich das Löwenemblem in die Farbe Blau oder Grün.

Das Interieur soll vor allem viel Stauraum bieten

Besonders hebt PEUGEOT den Stauraum von 434 Litern hervor. Zudem wird betont, dass dies unabhängig von der Antriebsvariante der Fall sei. Dies zeigt leider einmal mehr, dass der e-2008 „nur“ ein Verbrenner mit ausgetauschter Antriebsart ist.

Doch neben dem Kofferraum bewirbt PEUGEOT auch die Ablagen. Zusätzlich zu den Fächern in den Türen und im Handschuhfach können Gegenstände in einer breiten Ablage zwischen den Vordersitzen unter der Mittelarmlehne verstaut werden.

Das neue alte i-Cockpit®

PEUGEOT e-2008 (in diesem Fall die Verbrenner-Variante) Cockpit
© Peugeot Kommunikation, 2019

Das Infotainment-System hört auf den Namen PEUGEOT i-Cockpit®. Es setzt sich aus Knöpfen am Lenkrad, einem Touchscreen und einem Kombiinstrument hinter dem Lenkrad zusammen. Der Touchscreen, je nach Ausstattungslinie bis zu zehn Zoll groß, sitzt in der Mitte der Armaturen über den Klaviertasten – ja, wirklich: Klaviertasten – und den „Toggle Switches“. Der Screen ist im Übrigen mit den gängigen Applikationen Mirrorlink®, Android Auto und Apple Carplaykompatibel.

Neben der induktiven Smartphone-Ladestation, welche optional erworben werden muss, sind bis zu vier USB-Anschlüsse verbaut: zwei vorne (inklusive Typ C), und auch zwei für die hinteren Sitzplätze.

Als Navi ist TomTom® 3D-Echtzeitnavigationssystem eingebaut. Eine Sprachsteuerung ist leider serienmäßig mit verbaut – sprich: Mikrofone sind immer im Wagen, ob man es will oder nicht (auch wenn das inzwischen leider Standard ist).

Der PEUGEOT e-2008 ist in vier Ausstattungslinien erhältlich: „Active“, „Allure“, „GT-Line“ und „GT“.

Fahrmodi, Fahrassistenzsysteme & Co.

Mit an Bord sind die drei typischen Fahrmodi: „Eco“ für einen besonders sparsamen Verbrauch, „Normal“ für den üblichen Alltag und „Sport“ für die bestmögliche Performance.

Teils optional, teils fest verbaut sind zudem eine Vielzahl an Assistenzsystemen:

  • Der Spurpositionierungsassistent hält das Fahrzeug teilautonom in der Fahrspur
  • Active Safety Brake Plus erkennt Fahrzeuge, Fußgänger und Fahrradfahrer, tags wie nachts, von 5 km/h bis 140 km/h
  • Frontkollisionswarner
  • Durch den aktiven Spurhalteassistent reagiert von 65 km/h an das System mit einer progressiven Gegenlenkung
  • Der Müdigkeitswarner meldet, wenn die Wachsamkeit des Fahrers nachlässt und empfiehlt eine Pause. Wie genau das funktioniert hat PEUGEOT leider nicht beschrieben.
  • Verkehrsschilderkennung mit Darstellung der Geschwindigkeitsempfehlung im Kombiinstrument (inklusive der Erkennung von Stoppschild und Durchfahrtsverbot).
  • Aktiver Toterwinkelassistent mit Lenkeingriff

Die Besonderheiten der elektrischen Version

Der e-2008 besitzt einen Elektromotor mit 100 kW, welcher vom Stand aus ein maximales Drehmoment von 260 Nm entwickelt. Auch sind verschiedene Rekuperationsstufen dabei. So gibt es den „moderaten Modus“, welcher dem Bremsgefühl eines Verbrenners gleichen soll. Im sogenannten „verstärkten Modus“ soll dann jedoch ein One-Pedal-Feeling möglich sein.

Verbaut ist eine Wärmepumpe, welche (je nach Wunsch natürlich) für eine automatische Temperaturregelung im Inneren sorgen kann. Bei Bedarf lassen sich je nach Ausstattungsniveau auch die Sitze beheizen.

PEUGEOT e-2008 am Laden
© Peugeot Kommunikation, 2019

Doch mit eine der spannendsten Fragen ist wohl immer die der Reichweite. PEUGEOT gibt an, dass die „große Batterie“ eine Kapazität von 50 kWh aufweist und hierdurch laut WLTP eine Reichweite von bis zu 310 Kilometern machbar sein soll. Eine schicke Sache, wenn auch nicht unüblich, ist die achtjährige Garantie für die Batterie bzw. für 160.000 Kilometer, bezogen auf 70 Prozent der Ladekapazität.

Der PEUGEOT e-2008 unterstützt – wie es zum Glück inzwischen Standard wird – als maximale Ladeleistung 100 kW. So soll es möglich sein mit CCS das Fahrzeug innerhalb von 30 Minuten auf rund 80 Prozent vollzuladen. Ansonsten wird einphasiges Laden mit bis zu 7,4 kW unterstützt.

Unsere bisherige Meinung zum e-2008

Technisch klingt der „City-SUV“ mit 100 kW Ladeleistung, 260 Nm, 100 kW Leistung und 310 km nach WLTP durchwachsen. Die Ladeleistung ist absolut okay, das Drehmoment ist auch passend. Etwas mehr würden wir uns jedoch bei der Reichweite wünschen, sodass auch im Winter mit angeschalteter Klimaanlage um die 350 Kilometer möglich wären – gerade wo der kleine Bruder e-208 auch 30 Kilometer mehr schafft. Die Leistung würden wir uns für einen elektrischen SUV auch etwas höher wünschen. Jedoch: Der Preis des PEUGEOT e-2008 ist ja noch ein Geheimnis. Wenn das Fahrzeug relativ „preiswert“ wird, macht es genau das ja wieder wett. Alles in allem klingt das Auto echt spannend.

Das Einzige, was wirklich unschön ist, dass das Auto als Verbrenner entworfen wurde und dann „einfach“ der Antrieb ausgetauscht wurde. So blieb die riesige Mittelkonsole und wahrscheinlich wird es auch keinen Frunk geben. Schade…

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